KI Bild mit Leonardo.ai erstellt und Photoshop nachbearbeitet.

Warum wir keine Fotolehrlinge mehr einstellen

Fotografie  ist ein freies Gewerbe – das klingt irgendwie cool und kreativ, oder? Aber eigentlich heißt es nur, dass es keine Ausbildungsvorschriften mehr gibt. Jeder und jede kann sich Fotograf:in nennen, solange die Steuer passt und ein Gewerbeschein bei der Wirtschaftskammer aufliegt. Easy. Doch der Job ist längst nicht mehr das, was er mal war.

Von außen sieht es immer noch nach Traumjob aus: coole Events, abgefahrene Locations und schicke Leute vor der Linse. Klar, solche Tage gibt’s auch. Aber ehrlich gesagt? Das sind vielleicht zehn Prozent meines Alltags.

Reality Check: Als Freiberufler:in bist du dauernd auf Akquise. Jedes Gespräch ist ein abchecken möglicher Aufträge. Jeder Job bedeutet Vorbereitung, und diese Zeit wird so gut wie nie bezahlt. Equipment? https://www.kuecher.com
Immer up-to-date und einsatzbereit – das frisst die verdiente Kohle schnell wieder auf. Vor Ort heißt es dann: liefern, liefern, liefern – am besten noch während der Veranstaltung. Social Media will schließlich auch bedient werden. Während die anderen kurz durchatmen und die Stimmung genießen, bearbeite ich die Bilder oder checke schon die nächsten Jobs. 16-Stunden-Tage? Standard.

Und Bildbearbeitung? Klar, die KI hilft mittlerweile. Aber glaubt bloß nicht, dass sie den ganzen Job übernimmt. Am Ende braucht es immer noch die persönliche Handschrift – zumindest vorerst. Und trotzdem: Viele glauben ernsthaft, ich müsste nur einen Knopf drücken und die Bilder sind perfekt. 

Warum wir jetzt keine Lehrlinge nehmen

Ganz ehrlich? Diesen Beruf in der klassischen Form wird es bald nicht mehr geben. Unsere Arbeitsweise hat sich radikal verändert: kein fixes Studio mehr, stattdessen Coworking und mobiles Setup. Viele Kunden wollen direkt vor Ort shooten – Zeit sparen, Kosten sparen. Studio? Oldschool.

Für einen Lehrling fehlt nicht nur der Platz, sondern auch die Perspektive. Der Markt wandelt sich schneller, als ich mein Objektiv wechseln kann. Modefotografie? Fast tot. KI-generierte Models und fotorealistische Bildwelten übernehmen.
Architekturfotografie? Machen Drohnen.
Kulinarik? Das Smartphone reicht schon fast.
Und was passiert mit Eventfotos? Die bleibt. Nur die KI wird bald den gesamten Bearbeitungsprozess übernehmen und ich gebe nur noch die Prompts dafür ein.

Stattdessen boomen Reels, Short Videos und Bewegtbild. Wer heute noch ernsthaft Fotograf:in werden will, sollte am besten gleich Kamerafrau oder -mann lernen. Und redaktionelles Denken entwickeln – kurz, knackig, kreativ. Wir nennen das jetzt Reels, früher waren’s Videos – bis man sie einfach mal hochkant gedreht hat.

Sehen lernen bleibt essentiell

Eine Sache wird sich nicht ändern: Unser Auge wird immer das gleiche sein. Die Kunden gewöhnen sich nur zunehmend an den visuellen Mist und stören sich immer weniger daran. Mit Qualität kann man hervorstechen.

Schnelles Erfassen, Details erkennen, Geschichten erzählen – das bleibt. Nur die Werkzeuge ändern sich. Eine Kamera braucht dann keiner mehr. Das Handy wird reichen.

Oder rennen wir dann sowieso nur noch mit VR Bille durch die Gegend oder als next Step mit VR Linsen? Oder als übernächster Step mit implantierten VR Linsen? Oder erledigt den Job dann sowieso unser Personal AI Agent, der von uns sprachgesteuert durch den Event zieht und von mir dann gelernt hat, wie ich die Welt sehe?

Werde ich in 10 Jahren dann meinen Personal AI Agenten via VR Brille lenken und promten und während ich in Thailand im Winterdomizil bin und ihn – sorry wird natürlich eine Sie sein- bei den Salzburger Events durch die Gegend schicken? Bis ich im Sommer dann wieder selber vor Ort bin und mit ein wenig persönlichem Engagement die Menschen, die zwischen den AI Agenten Smalltalken von meinem fotografischen Talent zu überzeugen versuche?

das Fotografen-Wissen, das ich im Moment für essentiell halte, gibt es bei unseren Instawalks und privaten Coachings für Firmen, Privatgruppen und Institutionen bei unseren Schulungen. https://www.wildbild.at/schulungen/

 

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